TRADEIT host a session exploring the role of innovation in traditional food systems, the session will be in collaboration with Trafoon a sister EU funded project - also supporting the traditional agri-food sector. There will be a number of presentations an a round table discussion looking at innovation and traditional foods from the perspective of the food producers, the consumers and industry.

The 28th EFFoST International Conference will be held in Uppsala, Sweden from 25-28 November 2014, together with the 7th International Conference on the Food Factory for the Future, under the theme: Innovations in Attractive and Sustainable Food for Health. The conference will be organised by Food Science Sweden (FSS) and the National Committee for Nutrition and Food Sciences of The Royal Swedish Academy of Sciences (KVA) on behalf of the European Federation of Food Science and Technology (EFFoST).

The EFFoST conference will bring together researchers, scientists, engineers, policy makers, industrial professionals and managers, entrepreneurs and students to exchange and share their experiences, new ideas and research results leading to Innovation in Attractive and Sustainable Food for Health.

The scientific content of the conference will enhance the role of food in a number of the major societal challenges such as public health, the ageing population, globalization, climate change and energy supply, as we look for innovation opportunities at the interface of scientific disciplines. Sweden has strong leading research and significant international networks within important scientific areas (food and agricultural science and engineering, and the allied fields of nutrition, health, sustainable development, logistics and packaging). Furthermore, cooperation with the Food Factory conference is an ideal opportunity to broaden the topics to include innovative solutions for future food production

TRADEIT be present at the 17th IUFoST World Food Congress within a special session that will explore the current European food research landscape. 

The  IUFoST World Food Congress brings together again the international food science and technology community to foster relationships, share knowledge and develop strategies towards IUFoST’s mission of Strengthening Global Food Science and Technology for Humanity.

The theme of this year’s IUFoST World Congress of Food Science & Technology is Research that Resonates. This theme was selected to reflect how understanding the successful commercialization of our innovation is more important today than ever before. Join colleagues from all sectors; Science, Academia, Government and Industry and learn how we can execute more successfully in areas like: Collaboration, Education and Innovation–in an effort to provide quality food & beverage products that resonate with consumer

August 17-21 2014, Montreal, Canada 

Das TRADEIT-Projekt sucht laufend nach Menschen und Unternehmen mit Ideen, Technologien und Chancen für Partnerschaften für Lebensmittelerzeuger und Innovatoren im Bereich traditioneller landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Zu den wichtigsten Aktivitäten des TRADEIT Projekts gehört der Transfer von Technologie und Wissen von Innovatoren und Forschern an unternehmerisch orientierte traditionelle Lebensmittelerzeuger.

Das Suchen und Koordinieren verschiedener Partner überall aus Europa ist eine echte Herausforderung bei tausenden von kleinen und mittleren Betrieben, Universitäten und Forschungsinstituten in diesem Sektor mit ihren unzähligen Chancen und Kombinationsmöglichkeiten.

Diese Anforderung hat zur Entwicklung des TRADEIT Marketplace geführt, eines Onlinebusiness- und Technologieportals, das Akteuren im Bereich der traditionellen Lebensmittelerzeugung die Möglichkeit für Onlinenetworking, Business-Entwicklung, Technologieerwerb und Vermittlungen bietet.

Ob Sie ein Unternehmer, Forscher oder Innovator sind, der Partner oder Lösungen für Business-Probleme sucht, der Marketplace hat Ihnen bestimmt einiges zu bieten.

Das Tool ist sehr einfach zu verwenden: Sobald Sie sich unter https://marketplace.tradeitnetwork.eu/emarket  registriert haben, erstellen Sie einfach ein öffentliches Profil*, machen sich mit dem System vertraut und laden technologie- und businessorientierte Angebote und Support-Anfragen hoch. 

Die Benutzer durchsuchen das System, und wenn sich dabei eine interessante Chance oder Technologie zeigt, schicken sie eine Anforderung zu weiteren Informationen. Regionale TRADEIT Berater verfolgen den Vorgang weiter, um die Entwicklung einer Partnerschaft einzurichten, damit die Benutzer von diesen Möglichkeiten profitieren können. (Für die Entwicklung von Profilen sowie das Posting von Angeboten und Anfragen stehen ebenfalls TRADEIT Berater zur Verfügung).

Wir arbeiten an einer Reihe von Veranstaltungen für Vermittlungen, an der Vorstellung von Technologien in sechs Schlüsselbereichen (Milchprodukte, Fleisch, Backwaren, Nachhaltigkeit, Verpackung und Lebensmittelsicherheit) mit parallelen Sessions, in denen Sie Einführungstreffen mit Unternehmen und Anbietern von Technologie und Forschung einrichten, die Ihnen und Ihrem Unternehmen weiterhelfen können.

Veranstaltungen zum Wissenstransfer werden ebenfalls an allen TRADEIT Hubs angeboten für zielgerichtete Schulungen in Schlüsselbereichen wie Lebensmittelsicherheit, Lieferketten-Management, Beschriftung und Entwicklung des Geschäftsmodells. Wir verwenden die Informationen im Marketplace auch, um sicherzustellen, dass sie angemessen und relevant sind.

Wir freuen uns darauf, Sie zu treffen und herauszufinden, was Sie benötigen – so können wir Ihr Wachstum unterstützen. Falls Sie es nicht bereits getan haben, folgen Sie jetzt dem Link und registrieren Sie sich: https://marketplace.tradeitnetwork.eu/emarket

* Insbesondere für die Sektoren Milchprodukte, Fleisch und Backwaren.
**Abgesehen von den Daten, die Sie in der öffentlichen Zusammenfassung platzieren, bleiben die Informationen streng vertraulich.

Die Eröffnungsveranstaltung zur TRADEIT Sommer-Akademie für Unternehmer wurde vom 15. bis 18. Juni am Institute of Technology Tralee abgehalten. 

Das intensive dreitägige Schulungsprogramm war auf die Entwicklung der unternehmerischen Ausrichtung von Lebensmittelforschern und Leitern von Forschungszentren ausgelegt. Es zeigte diesen Personen neue Möglichkeiten auf, um von ihrem innovativen Denken zu profitieren, ihre RDI-Aktivitäten, Programme und Industriepartnerschaften strategisch und angemessen zu managen und dadurch für effektivere Kommerzialisierung und messbare wirtschaftliche Ergebnisse zu sorgen. Die Teilnehmer bekamen ein Resource Pack und interaktive, individuell gestaltete Workshops mit Inhalten, die eine kommerzielle Umsetzung ihrer Forschungen in einem existierenden Lebensmittelunternehmen anregen. Alle vorgegebenen Inhalte sind nach der Bereitstellung im Rahmen der Akademie unterstützte Online-Ressourcen und Vorlagen.

26 Doktoranden und Leiter von Forschungszentren wurden zur Teilnahme an der Akademieveranstaltung ausgewählt. Einschließlich der Schulungsleiter, der Hauptredner, der Diskussionsteilnehmer und der Vertreter von Unternehmen und Akademie waren über 70 Personen an der Veranstaltung beteiligt, wovon alle Teilnehmer erheblich profitieren konnten. 

Das TRADEIT Projekt stellte einen kreativen Ansatz in den Mittelpunkt seiner Sommer-Akademie für Unternehmer und schuf eine experimentelle Lernumgebung, in der die Teilnehmer von allen drei Unternehmer-Schulungsprogrammen im Verlauf der Veranstaltung und darüber hinaus durch die fortlaufende Beteiligung am Programm und den Online-Support profitieren konnten. Die innovative Lernumgebung fördert den Lernprozess unter Gleichgesinnten wie auch Mentorentum, Rollenmodellierung und Networking - eine einzigartige Strategie der Erfolgsplanung für dieses Arbeitspaket und für TRADEIT insgesamt. 

Das Institute of Technology in Tralee lieferte zusammen mit der Coventry University, der University of East London und Savonia UAS aus Finnland die Erfahrung und Kompetenz bei der Weitergabe und Bereitstellung der akademischen Inhalte in den Bereichen unternehmerisches Denken, Erkennen von Chancen und Entwicklung von Ideen, soziale Innovation, Unternehmertum für Frauen, skalierbare Unternehmensmodelle, Strategien der Markteinführung, Finanzen, IP, Mentorentum, Networking, Verkaufs- und Präsentationskompetenz. 

Dozenten wie Professor Xavier Gellynck, Dr. Michael Knowles, Tim Hayes, Professor Brian McKenna, Donal O Connell, Dr. John McManus, Dr. Kerstin Lienemann, Eamonn Burke und Brian Purcell ließen die Teilnehmer an ihren Erfahrungen teilhaben in einem äußerst interaktiven und offenen Forum als einem Ausgangspunkt für zahlreiche Diskussionen und Gespräche. 

Donal O Connell, der Hauptredner beim Academy Dinner, zeigte seine Ansichten über Chancen für Lebensmittelunternehmen und Forschungsinstitute in Europa auf und betonte noch einmal die Bedeutung des Networking, Networking, Networking, weil erfolgreiche Unternehmenslösungen und Innovationen nur durch Menschen und Kontakte wachsen und an Bedeutung gewinnen. Während des Dinners hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Erzeugnisse der lokalen Bäckereien, Fleisch- und Milchbetriebe zu kosten und zu genießen und sich gleichzeitig mit Vertretern der Industrie auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. 

Jeder der Teilnehmer konnte im Verlauf der Veranstaltung seine eigenen Forschungen im Posterformat präsentieren. Drei Preise wurden im Rahmen der Akademie vergeben:

• Research and Business Collaboration Award
• Research Centre Manager Award
• Food Enterprise Award

Entscheidend für die Vergabe der Auszeichnungen waren folgende Kriterien: Eine individuelle Poster-Präsentation über die eigenen Forschungen; diese Präsentation wurde während der gesamten drei Veranstaltungstage ausgestellt. Eine Ein-Minuten-Vorstellung des kommerziellen Potenzials der jeweiligen Forschungen für ein existierendes Unternehmen sowie der Präsentation für die Gruppe ausgesuchter Experten am Abschlusstag des Programms. Spezialisten der lokalen Lebensmittel-SMEs sowie größerer MNC-Lebensmittelunternehmen waren in diesen Gremien vertreten.

Die Verleihung der TRADEIT Innovation Awards erfolgte auf der Abschlussfeier. Alle Gewinner erhalten sechs angewandte Mentoring-Sessions zur Unterstützung der Kommerzialisierung ihrer Forschungen ... und alle Teilnehmer erhalten als ehemalige Schüler Zugriff auf das TRADEIT Onlinenetzwerk.

Die Gewinner der ersten TRADEIT Sommer-Akademie für Unternehmer waren:
1. Research and Business Collaboration Award: Ricardo Alhandro, Olivenbrot-Produkte: eine 3-in-1-Valorisierungsstrategie Universität Porto und CIMO - Mountain Research Centre der School of Agriculture des Polytechnischen Instituts von Bragança (Portugal)
2. Research Centre Manager Award: Silvia Bellato, Getreide zum menschlichen Verzehr als Quelle löslicher Faser- und Phenol-Bestandteile zur Gesundheitsverbesserung und Pflege, CRA-QCE Research Unit for Cereal Quality, Universität Rom
3. Food Enterprise Award: Esereosa Dilenu Ama Otiwa Omoarukhe, gesunde natürliche Getränke.  Universität Reading

Die TRADEIT Koordinatorin Dr. Helena McMahon erklärte dazu:
“Traditionelle handwerklich orientierte Lebensmittelerzeuger arbeiten häufig in einem kleinen bis sehr kleinen Umfeld, und sie haben häufig keine ausreichenden Ressourcen zur Verfügung, um den wachsenden Anforderungen des Markts in den Bereichen Nachverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit, Komfort, Lebensmittelsicherheit und Lieferketten-Management begegnen zu können. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass diese Unternehmen sich auch an Aktivitäten zur Innovation beteiligen, wenn sie im Wettbewerb bestehen und wachsen wollen.” Die Sommer-Akademie für Unternehmer, eine der Initiativen des TRADEIT Projekts, möchte diese Lücke schließen und Lebensmittelerzeugern die erforderlichen Möglichkeiten bieten, sich in einer kooperativen RDI mit der Industrie zu engagieren, am Transfer von Forschung und Technologie teilzuhaben und eigene Unternehmen zu gründen.

Herzlichen Glückwunsch Ihnen allen – wir freuen uns schon auf die Arbeit mit den Teilnehmern unserer nächsten Sommer-Akademie für Unternehmer im Juni 2015 in Italien. Die Veranstaltung 2015 wird in Italien abgehalten - Gastgeber ist APRE.  Mit der 1. Sommerakademie wurde eine hervorragende Basis gebildet, und wir haben viele Erfahrungen gemacht, die in die Entwicklung und Konzeption der Akademie 2015 einfließen werden. Das TRADEIT Netzwerk verfügt jetzt über eine Gruppe ehemaliger TRADEIT Studenten, und wir freuen uns darauf, die kommerziellen Erfolge dieser Gruppe aus ihren Forschungen weiter verfolgen zu können.

Der Aufruf zur Wettbewerbsteilnahme steht ab Dezember 2014 offen. 

Zur Vorbereitung einer intensiven Runde von Schulungsaktivitäten im Herbst und im Jahr 2015 machte Dr. Catherine Halbert (TRADEIT WP3-Leiterin) von Halbert Research im Juni einen Besuch in Polen beim Hub-Berater Dr. Andrzej Fetliński, mehreren Hub-Trainern und Hub-Mitgliedern (SMEs und Vertreter des nationalen Verbands der Lebensmitteltechniker, des landwirtschaftlichen Beratungszentrums für die Region Podlaskie und der polnischen Organisation für Handel und Vertrieb).

Die Besucher erhielten einen Überblick über die polnische Lebensmittelindustrie mit einigen interessanten statistischen Daten: 70 % des Markts werden von Marktketten mit 350.000 Niederlassungen und 500.000 Lebensmittelunternehmen kontrolliert. Traditionell erzeugte Lebensmittel genießen im ganzen Land eine hohe Wertschätzung, und der traditionelle Sektor hat eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, Exporte und Strategien für den Wettbewerb im Einzelhandel zeigen gute Zuwachsraten.

Die Gespräche drehten sich um SME-Schulungsanforderungen und die Support-Chancen mit TRADEIT. Es gab eine klare Motivation zur Beteiligung, sowohl bei der Schulung als auch bei Verbindungen mit anderen regionalen traditionellen Lebensmittelerzeugern. Unternehmen haben jetzt zum ersten Mal die Gelegenheit, sich an von der EU geförderten Projekten direkt in ihrem Sektor zu beteiligen, und sie wissen diese Chance zu schätzen.

Eine Reihe von Aspekten der traditionellen Lebensmittelproduktion wurde besprochen, darunter auch die Herausforderungen durch die Vorgaben der EU sowie nationale Regelungen, die Anforderungen zum Betrieb eines kleinen Familienbetriebs, Netzwerke als Möglichkeit der Veränderung und Erweiterung, regionale Lieferketten und Logistik für die Marktausdehnung. Die jüngere Generation dieser traditionellen Familienbetriebe mit iIhren Sprach- und Geschäftskenntnissen wurde als der Schlüssel für die Nachhaltigkeit und das Wachstum dieser Unternehmen erkannt. 

Im Rahmen des TRADEIT Projekts werden Schulungsveranstaltungen zu neun zentralen Themen der Wettbewerbsfähigkeit traditioneller Lebensmittelerzeuger durchgeführt.

Der polnische Hub stellt die Module 1, 2, 4 und 7 bereit; der Schwerpunkt der Schulung liegt auf der Bereitstellung der wichtigsten Tools und auf praktischen Empfehlungen für die Lebensmittelerzeuger. Die Veranstaltungen kombinieren die Schulungsinhalte mit den wesentlichen Einblicken. So erläutern beispielsweise Veterinär-Inspektoren die vorgegebenen Regelungen und die Inspektion einer Käsefabrik, Vertreter von Handelsketten sprechen über die Qualitätsanforderungen bei der Auflistung oder dem Abschluss von Verträgen, und auch die Optimierung des Lieferketten-Managements beim Umgang mit Handelsketten wird erläutert (hier registrieren).

Jeder der acht TRADEIT Hubs stellt außerdem eine Auswahl an Schulungsveranstaltungen zur Verfügung, beginnend im September 2014. Einzelheiten zu allen diesen Veranstaltungen finden Sie hier auf der TRADEIT Website.

“Die Kunden vergleichen natürlich Preise, aber sie sind bereit, für wirklich besondere Produkte auch mehr zu bezahlen!”
Die Bäckerei ‘Bäckerwirtschaft“ wurde 1955 von reiner Stolzenbergers Eltern, Erich and Louise Stolzenberger, in Bönnigheim in der Poststraße 1 gegründet. “Wenn frisch gebackene Brezeln in schwäbischen Weinstuben zum " Viertele" angeboten wurden, dann langten die Weinbauern gern zu”, erzählt Reiner. Diese alte Tradition erlebt heute eine Renaissance: Weinstuben, Feiern auf dem Bauernhof, Gaststätten mit eigenem Backofen, Getreidebauern, die ihr eigenes Brot und andere Backwaren herstellen. Früher wurde dadurch einfach der lokale Bedarf gedeckt, heute stehen die Einzigartigkeit und die Qualität der Produkte im Vordergrund.  Aber – dieser Trend hat Erfolg.

KS: In der Backwaren Stolzenberger wird die Kunst und Tradition des Bäckerhandwerks gepflegt - wie äußert sich das in der Bäckerei und für die Kunden?
RS: “Wir bieten eine große Auswahl an traditionellen Backwaren an, so werden beispielsweise “Schwäbisches Bauernbrot”, “Holzfällerbrot” und “Winzerbrot” heute noch nach unserem Familienrezept traditionell gebacken. Dazu wird unser eigener natürlicher Sauerteig mit seiner langen Ruhezeit verwendet. Wir legen großen Wert auf die Herstellung des natürlichen Sauerteigs! Wir verwenden keine Backmischungen, sondern lassen den Sauerteig über Nacht reifen. Durch dieses Verfahren werden Bakterien, Enzyme und Naturhefe im Korn aktiviert. Durch diese Fermentierung entwickelt sich der natürliche Geschmack ohne die Zugabe von Hefe und anderen Zusätzen.  Und das wiederum stimuliert die Toleranz unserer Produkte, und das Brot bleibt länger frisch. Unsere Kunden schmecken den Unterschied zu industriell hergestelltem Brot.

Kaiserwecken und andere kleine Backwaren werden ebenfalls nach diesem Verfahren der längeren Fermentierung hergestellt. Auch für diese Produkte verwenden wir nur sehr wenig zusätzliche Hefe. Schwäbische Spezialitäten wie die “Laugenbrezel” und anderes Laugengebäck sind sehr beliebt und lassen sich den ganzen Tag über knabbern. Der schwäbische “Hefezopf” und anderes Hefegebäck gehören zu unseren Spezialitäten - ein Muss für jede Gelegenheit.

KS: Kann der “Regionalismus” im zunehmenden Wettbewerb bestehen?
RS: “In erster Linie hängt das von der Kooperation und dem Beitrag aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette ab; nur so kann ich ein Produkt liefern, das meine Kunden gern kaufen und jeden Tag genießen wollen.  Ich beschaffe die Zutaten für meine regionalen Spezialitäten direkt aus der Region; so kommt beispielsweise unser Mehl ausschließlich von der Jesser-Mühle, einem über 100 Jahre alten Familienbetrieb. Diese Mühle garantiert ein hochwertiges Mehl aus lokal angebautem Getreide, und wir sichern die zuverlässige Lieferung über langfristige Verträge.”

KS: Wie reagieren Sie auf neue Herausforderungen im Markt und auf die wechselnden Kundenanforderungen?
RS: “Heutzutage kann jeder Backwaren anbieten, und Lebensmitelhändler, Supermärkte und Tankstellen verkaufen immer mehr frische Brötchen. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, sich zu spezialisieren und neue Wege zu gehen. Es gibt zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. Im Frühstückssektor beispielsweise gibt es zahlreiche Möglichkeiten für neue Entwicklungen, Event-Catering mit Fingerfood, Kaffee und Kuchen oder Snacks werden immer beliebter.

Bei Hochzeiten, Familienfeiern oder Firmenveranstaltungen lassen sich neue Märkte erschließen und in Verbindung mit anderen handwerklichen Angeboten aus dem Lebensmittelsektor (Metzgereien, Käsereien, Winzer etc.) und den Veranstaltern auch ganz neue Produkte entwickeln.

Während der Traubenlese und bei speziellen Sommerveranstaltungen backen wir Kartoffel- und Zwiebelkuchen, die warm serviert werden. Wir liefern auch besondere Brotsorten an “Besenwirtschaften”, kleine private Restaurants der Winzer – Brote, die häufig eine lange Tradition haben. Die Kunden vergleichen natürlich Preise, aber sie sind bereit, für wirklich besondere Produkte auch mehr zu bezahlen!

Ich würde auch gern dem Wunsch meiner Kunden nach glutenfreien Backwaren nachkommen, aber derzeit ist das leider nicht möglich. Es gibt hinsichtlich des Herstellungsprozesses sehr strenge Sicherheitsauflagen (strikte Trennung von anderen Produktionsprozessen), und für einen neuen Produktionsstandort wären erhebliche Investitionen nötig.

Als Bäcker müssen wir sehr genau auf Veränderungen im Verbraucherverhalten achten und neuen Kundenwünschen durch die Entwicklung neuer Produkte Rechnung tragen.”

KS: Sie sind im TRADEIT Projekt stark engagiert. Warum? Sie haben doch bestimmt Besseres zu tun, als für die Projekttreffen quer durch Europa zu reisen?
RS: “Das stimmt schon, es ist nicht einfach, besonders wegen der zahlreichen unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Partner im Projekt. Aber: Es ist wichtig, für Nachhaltigkeit zu sorgen und traditionelle regionale Produkte anzubieten, um sich mit dem Land und seinen Menschen identifizieren zu können. Der Begriff “Heimat” hat für uns große Bedeutung. Durch das TRADEIT Projekt sind wir in der Lage, die Aufmerksamkeit auf kleine und mittlere Unternehmen zu lenken, die Traditionen und die Regionalität pflegen. Mithilfe von TRADEIT können Menschen sehr einfach Meinungen austauschen, wenn Probleme auftreten, aber es hilft auch, rechtliche Hindernisse etwa beim Marketing oder bei der Schaffung eigener Labels zu überwinden.

Netzwerke werden aufgebaut zwischen Gewerben, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind: Fleisch und Wurst, die Herstellung von kalten Fleischwaren und Käse und das Bäckerhandwerk. Durch diese Netzwerke lassen sich neue und vorhandene Produkte und Produktionsprozesse entwickeln und auch Produkte vermarkten.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir als kleine und mittlere Unternehmen wahrgenommen werden und eine Rolle in der Gesellschaft spielen können. Niemand hat Lust, immer nur anonym im Supermarkt einkaufen zu gehen. 

Klicken Sie hier für ein Video auf Bäckerei Reiner Stolzenberger