In dieser Ausgabe
Feature-Artikel
KMU-Missionen – Besuch eines TRADEIT-Zentrums in Ihrer Nähe
Nachhaltiger Erfolg in Berlin
Zeit für die Zukunft finden ...
Charcuterie, Akkreditierung für Lebensmittelsicherheit, neueste Trends im Backwarensektor, Milchkontrolle und Social-Media-Infrastruktur
Andere Missionen in Bearbeitung
KMU-Missionen – Besuch eines TRADEIT-Zentrums in Ihrer Nähe
Missionen sind mehr als nur eine Chance zum Networking; im Mittelpunkt steht die Lösung von Problemen
by Joan Lockyer
 

In den zwei Jahren seines Bestehens verfolgte TRADEIT stets eines seiner obersten Ziele – das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit von KMU durch die effektive Nutzung von Technologie zu fördern.Wenn man bedenkt, dass wir uns auf KMU konzentrieren, die handwerkliche Lebensmittel im Milch-, Fleisch- und Backwarensektor herstellen, ist das nicht ganz so einfach.

In diesem Zeitraum haben wir uns mit vielen KMU unterhalten. Mehr als 700 Unternehmen haben TRADEIT-Veranstaltungen besucht, und viele andere wurden über unsere Zentren kontaktiert oder haben unsere Fachleute um Rat gefragt. Unser Ziel bei diesem fortlaufenden Dialog ist es, die handwerklichen Lebensmittelhersteller, mit denen wir zusammenarbeiten, bei der Einführung von Innovationen bzw. innovativen Verfahren zu unterstützen.Im Allgemeinen stoßen wir auf zwei Probleme, wenn wir die Begriffe "handwerklich" und "Innovation" im selben Satz verwenden.Das erste Problem hängt damit zusammen, dass viele handwerkliche Lebensmittelhersteller ihrem Handwerk verpflichtet sind und daran festhalten, dass es die manuelle Natur des Herstellungsprozesses ist, was die Bezeichnung "handwerklich" verdient. Das zweite Problem ist die Annahme, dass Innovation auf Technologie basieren muss, wohingegen Innovation alles beinhaltet, was für Sie neu ist. Es ist nicht etwas, was für die Welt neu ist, und es kann eine Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovation sein.Die Art und Weise, wie sich Innovation auf handwerkliche unternehmerische Betriebe auswirken kann, ist sehr vielfältig. Sie muss sich nicht negativ auf den Kern des Prozesses auswirken oder die Ethik des Herstellers beeinträchtigen, um eine positive Auswirkung zu haben.

Bei TRADEIT verfolgen wir von Anfang an den Ansatz, Betriebe zu fragen, was sie benötigen, anstatt ihnen zu sagen, was sie haben sollten. In dieser Hinsicht waren die letzten beiden Jahre von einer Reihe von Beratungsübungen geprägt, bei denen wir Betriebe gebeten haben, uns ihre Geschäftsanforderungen zu beschreiben und die Faktoren zu nennen, die ihr Wachstumspotenzial am meisten behindern. Dies haben wir anfangs mithilfe einer Online-Umfrage und von kleinen Gruppendiskussionen und Workshops erreicht.

Teils als Antwort auf die oben genannte Befragung und teils aufgrund unseres Wissens über Trends (z. B. glutenfreie Produkte im Backwarensektor) haben wir eine Reihe von Vermittlungsveranstaltungen organisiert. Bisher fanden insgesamt sechs Vermittlungsveranstaltungen statt, bei denen die Expertise unserer sektorspezifischen Zentren im Mittelpunkt stand. Bei drei Veranstaltungen ging es um sektorübergreifende Anforderungen: Nachhaltigkeit, Verpackung und Lebensmittelsicherheit. Die anderen drei Veranstaltungen behandelten die Hauptproduktbereiche: Milchprodukte, Fleischprodukte und Backwaren.

Die Vermittlungsveranstaltungen brachten Anbieter von Technologie und Wissen mit KMU zusammen – und das in einem sehr spezifischen Kontext. Die Veranstaltungen boten den KMU die Chance, ein bestimmtes technologisches Problem anzugehen, das sie erkannt und mit dem Berater im lokalen Zentrum besprochen haben. Die bilateralen Treffen, ein wichtiger Aspekt der Vermittlungsveranstaltungen, boten den Raum für ausführliche Diskussionen und das Networking zwischen den Anbietern von Technologie und den Herstellern.Doch das war nicht der einzige Ansatz für die Problembehandlung. TRADEIT versteht, dass ein großer Teil des Lernens durch die gegenseitige Unterstützung – unter Handwerkern – erfolgt und nicht unbedingt Technologie erfordert. Wir wissen, dass Handwerker in derselben Industrie direkt mit den Problemen und Frustrationen in einem bestimmten Kontext befasst sind. Sie haben oft ein vertieftes und hart verdientes Wissen über den Sektor, und dieses Wissen mit anderen zu teilen, kann nützlicher sein als die meisten anderen Quellen für Unterstützung oder Intervention.

Unsere Forschung und Erfahrung haben uns gezeigt, dass die Lösungen für die Probleme, denen Lebensmittelhandwerker gegenüberstehen, weit mehr mit Management und sozialen Kompetenzen zusammenhängen als mit dem Produkt. Der Hersteller benötigt vielleicht Hilfe bei der Entwicklung einer Social-Media-Strategie oder beim Management der Mitarbeiter oder Finanzen. Es gibt auch viele Beispiele für Probleme in der Beschaffungs- und Lieferkette, die sich nicht nur auf einen einzelnen Hersteller auswirken, sondern auf den Sektor in einer bestimmten Region oder auf Gruppen von Lebensmittelhandwerkern aus einer Reihe von Sektoren.

Für TRADEIT als Projekt ist es das letzte Jahr, und die KMU-Missionen bilden die letzte Phase der formalen Aktivitäten des Projekts, um den Innovationstransfer zu unterstützen. Eine Reihe von Missionen findet in den neun regionalen Zentren statt, und bei jeder Mission werden die Anforderungen der (für das jeweilige Zentrum lokalen) KMU in den Mittelpunkt gestellt. Einzelheiten zu den Missionen finden Sie auf der TRADEIT-Website und in den Artikeln in diesem Newsletter. An einigen der Missionen wird nach wie vor gearbeitet. Daher ist jetzt ein guter Moment, um Ihr regionales Zentrum zu kontaktieren und Ihr Interesse an einer Veranstaltung zu signalisieren oder ein Thema für die Mission vorzuschlagen, das ggf. für Sie oder Ihren Sektor relevant ist.

Die Missionen haben das Ziel, Menschen zusammenzubringen, um in Zusammenarbeit mit denjenigen, die möglicherweise eine Lösung bereitstellen können, ein ihnen gemeinsames Problem zu lösen oder einer Lösung zumindest näherzukommen. Die Artikel in diesem Newsletter enthalten einige Beispiele für Missionen, die geplant sind. Missionen können vielerlei Formen annehmen, und neuerdings beschreiben wir sie allgemein wie folgt:Mikro, Meso und Makro im Hinblick auf ihren Fokus und Umfang.

Bei der Mikro-Mission kann es sich um eine kleine Gruppe von (weniger als 10) Herstellern in einer bestimmten Region oder einem bestimmten Sektor handeln, die ein gemeinsames Problem haben. In dieser Hinsicht ist die Mission sehr fokussiert und mehr wie ein Rundgespräch, das vom Berater des Zentrums geleitet und von Fachleuten mit Kenntnissen über das jeweilige Problem unterstützt wird.Missionen auf Mikroebene können notwendig sein, um die breite geografische Verteilung von Lebensmittelhandwerkern in einigen Regionen des Zentrums widerzuspiegeln.

Die Meso-Mission kann größer ausfallen (10 bis 20 Teilnehmer) und sich mit einem allgemeineren oder umfassenderen Problem innerhalb eines Sektors oder einer Region befassen. Bei diesen Veranstaltungen wird anerkannt, dass eine Lösung für ein Problem regionaler Natur sein kann und nicht produkt- oder sektorspezifisch ist.

Die Missionen auf Makroebene umfassen möglicherweise die gesamte Industrie und haben ggf. mehr Relevanz für die größeren Hersteller. Sie spiegeln das Verständnis wider, dass das Konzept der KMU eine große Vielfalt von Betrieben darstellt, unter denen sich Betriebe mit vielen Mitarbeitern und einer komplexen Infrastruktur befinden. Während manche den Begriff "handwerklich" für Betriebe dieser Größe möglicherweise nicht mehr als relevant ansehen, erkennen wir an, dass die Probleme, denen mittelständische Herstellerbetriebe gegenüberstehen, nach wie vor gelöst und ihre wertvollen Erfahrungen mit den kleineren Herstellern geteilt werden müssen.Die Makro-Mission kann sich unabhängig von der Größe des Herstellerbetriebs auch auf einen bestimmten Sektor oder eine bestimmte Gruppe beziehen.

Die Missionen sind Teil des Konzepts des SBTTR-Modells (Small Business Technology Transfer and Research), das von TRADEIT genutzt wird. Dieses fünfstufige Modell zielt darauf ab, den Prozess des Wissens- und Innovationstransfers an die kleinen und mittelständischen Betriebe (Modell im Anhang) zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit insgesamt zu verbessern. Die Missionen haben das Ziel, die Stufen 4 und 5 dieses Prozesses zu unterstützen, indem sie KMU helfen, nicht nur Lösungen zu finden, sondern die rechtlichen und vertraglichen Komplexitäten bei der Sicherung und Einführung einer neuen Technologie zu bewältigen.Es kann auch sein, dass die Innovation bereits im KMU besteht und der Herstellerbetrieb Hilfe benötigt, um zu verstehen, wie er beim Schutz seines geistigen Eigentums vorgehen muss.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die TRADEIT-Missionen dafür da sind, die im Milch-, Fleisch- und Backwarensektor handwerklich produzierenden KMU zu unterstützen.Die Missionen werden im gesamten TRADEIT-Netzwerk abgehalten und bieten Ihnen die Chance, bei Fachleuten Rat zu suchen und Hilfe bei der Lösung Ihrer Probleme zu erhalten. Dies ist eine Gelegenheit, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

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